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Marketing, Strategie, Taktik, Content, Unternehmensleitbild, Wettbewerbsanalyse - um nur ein paar Beispiele zu nennen, mit denen Maketer:innen oft um sich werfen und sehr oft auf fragende Blicke stoßen. Irgendwie scheint alles miteinander zusammenzuhängen und dann doch wieder nicht so, wie man sich das vielleicht am Anfang gedacht hat.

Was es mit dem Wort „Strategie“, in Bezug auf Unternehmen, auf sich hat und warum es so wichtig ist, eine Strategie zu haben und diese zu verfolgen, versuche ich heute zu erklären:

Eine Strategie ist ein langfristiger Plan, der entwickelt wird, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Dieser gut durchdachte Plan zielt darauf ab, Ressourcen effektiv zu nutzen, um bestimmte Ziele oder Ergebnisse zu erreichen, sei es in der Politik, im Militär, in der Wirtschaft, im Sport oder in anderen Bereichen des Lebens. 

Dabei können Strategien auf verschiedenen Ebenen existieren, angefangen von individuellen Handlungsplänen bis hin zu umfassenden Unternehmensstrategien. Ein gut durchdachter Plan besteht aus mehreren Komponenten, wie der Mission eines Unternehmens, der Situationsanalyse, den strategischen Zielen und der Entwicklung von Schritten oder Maßnahmen, um diese Ziele zu erreichen. Strategien können sich an veränderte Umstände anpassen und erfordern oft Anpassungsfähigkeit und Flexibilität, um erfolgreich zu sein.

Das ist die Theorie und klingt sehr plausibel. Eine Strategie zu entwerfen und sie dann zu verfolgen, kostet sehr viel Zeit und Arbeit. Und genau das ist der springende Punkt: Zeit und Arbeit! Beides scheint in unserem Leben oft Mangelware zu sein scheint. Warum eigentlich? Die Liste der Gründe/ Ausreden, wie auch immer man es auch nennen mag, ist oft sehr lang und wenn man diese genauer betrachtet, kommt man meist zum selben Ergebnis: Es fehlt an einer Strategie, die zum Ziel führt und man wird von allen Tasks und To Dos so in Beschlag genommen, dass am Ende keine Zeit mehr für die wirklich wichtigen Angelegenheiten bleibt.

Wer schon einmal ein Haus gebaut hat oder gerade dabei ist, weiß, dass man nicht wahllos Ziegel aufeinander stapelt, sondern sich vor dem Bauen mit dem Grundriss, den Bauplänen, den Genehmigungen etc. beschäftigen muss. Erst wenn alle Genehmigungen, die Finanzierung, die Angebote für das gesamte Baumaterial und der Bauplan vorliegen, kann man mit dem Bau begonnen werden. Das nennt man Strategie. Es ist natürlich klar, dass diese Strategie sehr vereinfacht dargestellt wurde, denn bis man ein Haus geplant hat, vergehen Monate, manchmal sogar Jahre. Die Strategie steht nun und was jetzt? Jetzt braucht man das nötige Fachpersonal, um das Haus zu bauen. Das nennt sich Taktik. 

Denn was nützt uns eine Strategie, wenn man sie nicht umgesetzt wird? – Sie landet in einer Schublade und verstaubt dort. In unserem Fall heißt das , es wird kein Haus gebaut. Das Fazit ist, dass jede Strategie Taktiken benötigt, um umgesetzt zu werden, und Taktiken ohne Strategie führen auch nicht zum Ziel, weil sie nicht wissen, was nun umgesetzt werden soll. Übertragen auf Unternehmen bedeutet dies: Erfolgreiches Marketing braucht Strategie und Taktik.

Sehr oft höre ich von Unternehmer:innen, dass sie kein Marketing benötigen, weil ihnen die Mundpropaganda noch reicht, oder sie haben eine Strategie, aber die nützt ihnen auch nichts.

Eines meiner Lieblingsbeispiele ist dann der Zirkus AN und der Zirkus KG, weil dort, wo wir gerade privat wohnen, kommt jedes Jahr mindestens einer dieser beiden Zirkusse zu uns in die Gemeinde und platziert sein Zelt mit sämtlichen Hab und Gut gegenüber von unserem Grundstück. Die Namen der Zirkusse habe ich abgeändert, denn um diese soll es nicht gehen. Da beide Zirkusseihre Lager im selben Gebiet  aufschlagen, müssen sie sich eine Strategie überlegen, wie sie die Bürger:innen von sich und ihrem Programm überzeugen können. Die bunten Plakate reichen hier nicht mehr aus, da beide Zirkusse  ähnliche Plakate haben und man auf den ersten Blick nicht weiß, welcher Zirkus gerade in der Gemeinde ist. Einen entscheidender, strategischer Vorteil  des Zirkus AN gegenüber dem Zirkus KG hat sich hier schon mehrfach gezeigt: Zirkus AN hängt seine Plakate bereits 2 – 3 Wochen vor Gastspielbeginn in der Gemeinde und in den Nachbargemeinden auf. Zirkus KG hingegen hängt seine Plakate erst ein wenige Tage vorher auf. 

Abgesehen von den Plakaten mit den Vorstellungszeiten und dem ungefähren Programm, versprechen beide Zirkusse einen unvergesslichen Nachmittag/Abend mit Füttern und Streicheln der Tiere und auch die Preise sind ähnlich. Für welchen Zirkus sollen sich die Besucher nun entscheiden? In so kleinen Gemeinden, wie unserer gibt es meist kein konkurrierendes Programm wie ein Theater, Kabarett, Musical oder eine Oper. Beide Zirkusse sind aber auch in der Nähe der Stadt Salzburg und da ändert sich die Zielgruppe sehr schnell. Denn diese Zielgruppe hat dann die Wahl zwischen Zirkus, Theater, Kabarett, Musical oder Oper.

An dieser Stelle kommt nun die Marketingstrategie zum Einsatz, die einem hilft, den unverwechselbaren Nutzen des Angebotes herauszuarbeiten. In unserem Fall bedeutet dies für beide Zirkusse: Was bekommt ein/e Besucher:in an einem Abend im Zirkus, was er/sie woanders nicht bekommt? Die Strategie hilft auch zu verstehen, wer mit dem Angebot abgeholt wird (Was haben Menschen gemeinsam, die lieber einen Abend in einem Zirkus als in der Oper verbringen?). Was ist unterscheidet den Zirkus AN vom Zirkus KG und wie kann man in einer reizüberfluteten Welt noch hervorstechen?

All das und noch viel mehr gehört zu einer Strategie! Natürlich haben beide Zirkusse nicht das Budget, um sich eine Marketingagentur zu leisten. Aber auch hier reichen kleine Pluspunkte, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Zum Beispiel durch das frühzeitige Aufhängen von Plakaten, regelmäßige Posts auf Social Media, das Verhalten in der Gemeinde (lassen sie ihren Müll liegen oder räumen sie alles auf; wie gehen sie auf die Gemeindebürger zu – grüßen sie oder schauen sie weg) und Mundpropaganda.

Für alle, die nichts mit dem Zirkus zu tun haben wollen und/oder lieber ein Unternehmensbeispiel bevorzugen, habe ich folgendes Beispiel: „Wie LEGO sich an die veränderten Kundenbedürfnisse angepasst hat“

Der LEGO-Gründer Ole Kirk Kristiansen aus Billund/Dänemark erwarb 1916 einen Holzverarbeitungsbetrieb. In den 1930er Jahren stellte er den Betrieb um, produzierte Kinderspielzeug aus Holz und nannte seinen Betrieb LEGO (eine Abkürzung aus den dänischen Wörter „leg“ und „godt“, was „spiele“ und „gut“ bedeutet). Erst in den 1940er Jahren begann das Unternehmen mit der Produktion, der heute bekannten Bausteinsysteme. Bis in die 1990er Jahre wuchs LEGO kontinuierlichm aber nicht spektakulär. Die ersten Verluste kamen ab dem Jahr 1998 und bis Mitte der 2000er-Jahre brach der Umsatz um 26 Prozent und mehr ein. Was führte zu diesem Einbruch? 

Fallende Dollarkurse, Billigimporte aus China und der zunehmende Konsum elektronischer Spielgeräte, wie MP3- Player und Mobilgeräte, sowie die Tatsache, dass das LEGO – Portfolio aufgrund seines Umfanges zu einer hohen Komplexität führte, kam es zu diesem derartigen Einbruch. Die Konsequenz war eine Straffung des  Produktportfolios, die Auslagerung von Logistik und Produktion, um sich wieder auf die Kernfunktionen des Unternehmens konzentrieren zu können. Der nächste entscheidende Schritt, nachdem die internen Probleme gelöst waren, war die Produktion und Entwicklung von herkömmlichen Spielzeuge in Kombination mit neuen Spielzeugserien zu beliebten Filmen und Computerspielen. So finden sich heute auf der Webseite des Unternehmens verschiedene Serien wie LEGO DUPLO, LEGO DC Comics, LEGO Art, LEGO Disney und viele mehr. 

Durch diese Strategieänderung, sowohl innerbetrieblich als auch im Marketing,  schaffte das Unternehmen LEGO sich den veränderten Kundenbedürfnissen anzupassen und ist mittlerweile der größte Spielzeughersteller der Welt. Gerade am Beispiel der Firma LEGO wird sehr deutlich, welche Schlüsselrolle das Marketing in einer Strategie einnimmt:

  • Es ist die Leitlinie oder Philosophie für die gesamte Tätigkeit eines Unternehmens.  Ändern sich die Kundenbedürfnisse, hat dies Auswirkungen auf das Unternehmen. In diesem Fall war es der zunehmende Konsum von elektronischen Spielgeräten, der das Unternehmen in eine Krise stürzte.
  • Marketing liefert Input für strategische Entscheidungen und unterstützt auch die Zielerreichung der einzelnen Geschäftseinheiten. Nachdem das Unternehmen LEGO sich in eine Krise geraten war, wurden mehrere interne Umstrukturierungen und Entscheidungen getroffen, um das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen. Anschließend wurde analysiert was genau die Kundenbedürfnisse sind und dementsprechend die Spielzeugentwicklung angepasst.

Einzelunternehmer, mittelständische Unternehmen und Großunternehmen sowie Influencer und Blogger sind nur dann erfolgreich, wenn sie eine Strategie haben, die sie verfolgen und umsetzen und dazu gehört auch eine Marketingstrategie. 

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